Der Gender Pay Gap bezieht sich auf den Unterschied im durchschnittlichen Einkommen zwischen Männern und Frauen. In Deutschland liegt dieser Unterschied bei etwa 18%, was bedeutet, dass Frauen im Jahr 2023 durchschnittlich 18% weniger verdienen als Männer. Diese Ungleichheit besteht in verschiedenen Branchen und Berufen und spiegelt systemische Ungleichheiten auf dem Arbeitsmarkt wider.
Mehrere Faktoren tragen zum Gender Pay Gap in Deutschland bei. Ein wesentlicher Faktor ist die berufliche Segregation, bei der Frauen in niedrig bezahlten Sektoren wie Gesundheitswesen, Bildung und Gastgewerbe überrepräsentiert sind, während Männer in höher bezahlten Bereichen wie Technologie und Finanzen dominieren. Darüber hinaus haben Frauen oft Schwierigkeiten beim beruflichen Aufstieg, da sie auf Barrieren wie implizite Vorurteile, eingeschränkten Zugang zu Führungspositionen und die Belastung durch unbezahlte Pflegearbeit stoßen.
Der Gender Pay Gap hat weitreichende Konsequenzen, die nicht nur Frauen, sondern auch Familien, Unternehmen und die Wirtschaft insgesamt betreffen. Das geringere Einkommen von Frauen führt zu geringerer finanzieller Sicherheit, begrenzten Spar- und Investitionsmöglichkeiten und einem höheren Armutsrisiko, insbesondere im Alter. Darüber hinaus perpetuiert der Gender Pay Gap Ungleichheiten in Wohlstand und Macht und behindert den gesellschaftlichen Fortschritt in Richtung echter Geschlechtergleichheit.
Die Bekämpfung des Gender Pay Gaps erfordert konzertierte Anstrengungen von politischen Entscheidungsträgern, Arbeitgebern und der Gesellschaft. Die Implementierung transparenter Lohnpraktiken, die Förderung von Vielfalt und Inklusion am Arbeitsplatz und die Unterstützung einer ausgewogenen Work-Life-Balance sind wesentliche Schritte zur Schließung der Lohnlücke.
Der Gender Pay Gap in Deutschland ist ein komplexes Problem, das Aufmerksamkeit und Maßnahmen erfordert. Das Verständnis der zugrunde liegenden Ursachen und Konsequenzen des Gender Pay Gaps sowie die Umsetzung gezielter Maßnahmen sind entscheidende Schritte zur Schaffung einer gerechteren und integrativeren Gesellschaft, in der jeder unabhängig vom Geschlecht gedeihen kann.